Ein Kleinanzeigenmagazin in Travemünde spricht von Folter und den Travemündern ist die Veranstaltung Kino am Meer ein Dorn im Auge.
Natürlich sind bei Weiten nicht alle Travemünder oder Lübecker:innen gemeint, aber um eines klarzustellen, diejenigen die sich in einer vollkommenen Minderheit wiederfinden nehmen für sich selbstverständlich an, dass eben sie die Mehrheit sind. Eine Umfrage würde sicherlich die Wahrheit darstellen, jedoch besteht auch wieder die Gefahr das diese aus Gründen des Marketings verbogen werden könnte.
Gut beraten wäre die Cine Star (CMS CINEMA MANAGEMENT SERVICES GMBH & CO. KG), wenn sie Travemünde den Rücken kehrt und noch schnell versucht mit den Tourismusmachern in den umliegenden Gemeinden Kontakt aufnimmt und die Veranstaltung an einem freundlicheren Ort präsentieren würde. Schlimmer geht´s nimmer, wenn die Travemünder ihre Ruhe einfordern und diesmal erhalten diese professionelle Unterstützung durch den Gemeindejournalismus, welcher nur aktiv wird, wenn Werbeeinnahmen winken. Man darf natürlich dem Arosa und dem Maritim keine Paroli bieten, sonst sind die Anzeigeneinnahmen passé aber sonst ist alles in Ordnung im Rentnerkaff an der Ostseeküste.
Jetzt kommt sicherlich die Kopfhörer WLAN Variante, wobei wir doch gerade in der Diskussion um Strahlen stecken. Da ist ein wenig von verbiegen beim Tourismusdirektor in Lübeck gefragt. Allerdings wird mich dieser nicht locken können denn ganz abgesehen von Strahlen sollte dieser mal versuchen Popcorn zu essen, wenn er einen Kopfhörer trägt. Das wäre dann Kinogenuss pur denn das knattert in den Ohren, noch ein paar Nachos dazu?
Insgesamt ist die Diskussion allmählich widerlich, unter Schlagworten Sanfter Tourismus und Nachhaltigkeit argumentieren die wenigen Ruhequerulanten ihre verlogene Doppelmoral. Nachhaltig ist, wenn man ein SUV fährt, mehrere Wohnungen und Häuser besitzt, diese noch nicht einmal vermietet, und dann allen erzählt man würde kein Fleisch mehr essen, aber jeden Tag entweder “Goschen” oder beim Henssler reinschauen. Da sind Nachhaltigkeit und Ökologie komplett neu zu bewerten, wie ich finde.
Dann noch die 4 Auspuff Endtöpfe deren Sound man nach Belieben regeln kann, beim Hafenmeister aussteigen und rumpöbeln, das der dicke Pott Wellen macht. Echte gelebte Nachhaltigkeit und vor allem “vornehmer Protest”. Wenn ich so manche Argumente und Flüche der Alten höre, dann bekomme ich immer so ein Kotzgefühl, mir das Wort verbieten oder im Halse umdrehen aber selber mit den unflätigen Argumenten das Hirn waschen wollen. Diskussion unerwünscht, denn ein “lass doch mal darüber reden“, findet sich im Ergebnis dann höchstens ein halbes Jahr später in einem Gerichtsurteil wieder.
Warum hat man es so weit kommen lassen?
Wäre der Tourismuschef oder der Kurdirektor oder der Bürgermeister einmal vor die Presse getreten und hätte verlautbart das es sich bei dem Stadtteil Travemünde um einen “T O U R I S M U S O R T” handelt, indem die Tourismusbranche Geld umsetzt und Arbeitsplätze schafft, dann wäre die Diskussion vielleicht eine andere. Allerdings besteht die Branche ja überwiegend aus Menschen, die mit Tourismus fast gar nichts am Hut haben. So sehen wir die Lokalpolitiker und ein paar der Ruhequerulanten auf einem Foto wieder, welches die Marketingabteilung der Stadt als Branchenforum verkauft.
Da wäre es doch deutlich besser gewesen mal die Betriebe zusammenfassen und mit den zu reden. Wobei man fast annehmen kann, dass diese Verbiege-Taktik auch dort zur Anwendung gekommen wäre.
Momentan ist das Alles nicht das Wahre und darunter zu leiden hat der Ruf des Seebades. Ein Ruf, der zustande gekommen ist, weil große Namen einst im großen Seebad logiert haben und nicht weil ein Ruherentner nach Recht und Ordnung gerufen hat.
Hoffentlich kommt ja bald ein MACHTWORT des Bürgermeisters, denn dafür wurde er gewählt. Gewählt, um die Stadt voranzubringen. “Voran” geht aber nicht mit denen die nur das eigene ICH einfordern.
Gesellschaft sind wir alle und wir haben für unser Leben gerne Gäste !